Traveller 14/2020
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individuell | Aktuell | Unabhängig Ausgabe 14 2020 | 16. september 2020 | Nr. 1950
Herbstreisen Seite 16
Servus klang nie schöner. #WeAreAustrian
Kommentar
Das Mühle auf – Mühle zu Spiel
Z umindest der Begriff Fleckerlteppich scheint denWeisen aus Brüssel ein Begriff zu sein, möglicherweise hat ja der eine oder andere einen dieser bunten Läufer, die, weil oft aus alten Stoffresten genäht, den Nachhaltig- keitsgedanken transparentmachen, imVorzimmer liegen. Doch zurück zur Begriffsdefinition: Im April sprachen EU-Kommissionspräsidentin Ur- sula von der Leyen und Ratschef Charles Michel davon, eben einen Fleckerlteppich beimZurück- nehmen der Corona-Auflagen verhindern zuwol- len. Da war von einem gemeinsamen Kriterien- katalog aller 27 EU-Mitgliedsländer die Rede, in dem die Lockerungen der Beschränkungen fest- gelegt werden und auch die Schritte derMitglieds- staaten koordiniert werden sollten. Denn, so das Conclusie: Nur gemeinsamkann Europa das Virus und diese Krise besiegen. Soweit so richtig, daran ist auch nichts auszusetzen, oder doch? Naja, was nämlich den Fleckerlteppich betrifft, scheint dieser was die unzähligen Reisebeschrän- kungen betrifft, rekordverdächtige Größe anzu- nehmen. Von einheitlichenKriterien und gemein- samer Handlungsweise ist man meilenweit entfernt. Die große Reiselandkarte ist längst zu einemLabyrinth unterschiedlicher Ausweisungen von Corona-Risikogebieten geworden, jedes EU- Land trifft seine eigenen Einstufungenwas Grenz- schließungen und Reisewarnungen betrifft und erschwert damit der Tourismusbranche die Plan- barkeit und den überlebenswichtigenRestart. Wie man auch dem Reisenden keinen guten Dienst erweist, vielmehr steigert sich die bereits vorhan- dene Verunsicherung noch um ein Vielfaches. Gemeinsame Koordination sieht anders aus. „Ein Grenzschließungs- und Reisewarnungs- Fleckerlteppich ist nicht nur schädlich, sondern einem Europa als Union nicht würdig. Dabei ist besonders wichtig, dass Reisewarnungen nicht als strategisches Mittel im europäischen Urlaubs-
markt missbraucht werden,“ sagt etwa Barbara Thaler, Landesobmann-Stellvertreterin des Tiroler Wirtschaftsbundes und verweist auch darauf, dass der freie Personenverkehr eine der größten Errun- genschaften der EuropäischenUnion ist und, wie man im Sommer gesehen hat, sich dieser durch gute Koordination und verantwortungsvolles Han- deln aufrechterhalten lässt. Laut jüngster Analyse der UNWTO haben bis 01. September 115 Reisezeile (53 % aller weltweiten- Reiseziele), begonnen, ihre Reisebeschränkungen zu lockern, 113 bleiben weiter restriktiv. „Eine koordinierte Führung und eine verstärkte Zusam- menarbeit zwischen den Regierungen bedeutet, dass der Tourismus in vielen Teilen derWelt lang- samaber stetig wieder anläuft. Die Sorge ist groß, dass die anhaltenden vollständigen Reisebe- schränkungen, insbesondere dort, wo der Touris- mus die Lebensader für die Menschen bedeutet, die wirtschaftliche und soziale Entwicklungmas- siv bedroht,“ appelliert der UNWTO Generalse- kretär Surab Poloikaschwili an die Regierungsver- antwortlichen. Die Corona Krise macht einmal mehr deutlich, dass die EU von einem gemeinsamen Weg weit entfernt ist. Nur warum funktioniert das gemein- same (Reise)Europa nicht?Warumdieser Flicken- teppich und dieses Mühle auf, Mühle zu Spiel? Diese Fragen hättenwir gerne anAlexander Schal- lenberg gerichtet, möglicherweise ist der österrei- chische Außenminister ja bereits um die Verklei- nerung des Reise-Fleckerteppichs bemüht, wir wissen‘s halt nur noch nicht. Weil es dringend ein koordiniertes europäisches Handeln undDenken braucht. Für ein gemeinsames Europa!
Inhalt Aktuell Direktinkasso ����������������������������� 8
REWE Austria Touristik ����������� 10
Interview Karl J. Pojer, Hapag-Lloyd Cruises ����������������� 4
Andrea Colonnelli, ENIT �������������������������������������������� 12
Julia und Constantin v. Deines, Schlosshotel Velden ���������������� 16
Special Italien ������������������������������������������ 14
TUI Blue Montafon ������������������ 15
Studienreisen ���������������������������� 18
IMPRESSUM Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H., EURO PLAZA 5, Gebäude J1, Kranichberggasse 4, 1120Wien | Internet: www.manstein.at | Tel.: +43-1/866 48-0 |Fax: +43-1/866 48-100 | E-Mail: office@manstein.at | Diese Ausgabe erscheint ausschließlich als E-Paper | Verlagsort: 1120Wien | Anschrift des Medieninhabers, der Redaktion und des Herausgebers: 1120Wien, Kranichberggasse 4 | Gründer: Prof. Hans-Jörgen Manstein | Aufsichtsrat: Klaus Kottmeier, Peter Ruß, Peter Kley, Angela Wisken | Name des Herausgebers: Mag. Dagmar Lang, MBA | Vertretungsbefugte Organe: Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin, Mag. Markus Gstöttner, Geschäftsführer Alle anderen im Mediengesetz (§25 MedienG) aufgelisteten Angaben finden Sie unter: www.traveller-online.at/impressum | Titelbild: Walter Luttenberger Photography traveller – INDIVIDUELL | AKTUELL | UNABHÄNGIG Chefredakteurin: Brigitte Charwat | Sales &Marketing: Michaela Siebenhaar, Elke Rakwetz | Redaktion: Brigitte Charwat, Michaela Siebenhaar, Gabriela Artner, Nadine Vejnoska, Ilona Urban | Online-Redaktion: Nadine Vejnoska, Elke Rakwetz, Alice Morscher | Sekretariat: Ilona Urban (DW 434 / i.urban@traveller-online.at) | Aboverwaltung: vertrieb@manstein.at | Produktion: Georg Vorstandlechner (g.vorstandlechner@manstein.at) | E-Mail: redaktion@traveller-online.at | www.traveller-online.at, www.travelbruno.at, www.facebook.com/travelbruno
Zu Gunsten der einfacheren Lesbarkeit wird sowohl für die männliche wie die weibliche Form die männliche Form verwendet. Unsere Texte richten sich in gleicherWeise an Frauen und Männer.
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Aktuell
AERTiCKET Gemeinsam mit dem Berliner Startup-Unterneh- men wemovo erweitert der Consolidator sein An- gebot an klimafreundlichen Bahnverbindungen. Corendon Airlines Der Sommerflugplan 2021 steht und wird trotz Pandemie zusätzlich um Flüge nach Anatolien sowie neue Basen erweitert. Emirates & flydubai Durch die Reaktivierung der Partnerschaft haben Kunden ab sofort wieder Zugriff auf Flugverbin- dungen beider Airlines. Flughafen Graz Düsseldorf und Stuttgart kehren nach je einer wö- chentlichen Verbindung im September wieder als regelmäßige Flugverbindung zurück. FlughafenWien Der „Innovation Day“ und der darauffolgende „Selection Day“ waren ein voller Erfolg und baten hochkarätige Experten zur Diskussionrunde. FTI Cruises Die MS Berlin wechselt den Besitzer – Dreamliner Cruises übernimmt ab sofort das Kreuzfahrtschiff. Alle geplanten Abfahrten wurden abgesagt. KLM Im Oktober kehrt KLM nach Graz zurück und nimmt die Verbindung nach Amsterdam fünfmal wöchentlich, außer dienstags und samstags, auf. LOT Polish Airlines Ab sofort können Fluggäste ihre Reisebuchung flexibel ändern, ohne dass zusätzliche Umbu- chungsgebühren anfallen. ÖHV Der ÖHV hält flächendeckende COVID-19 Tests für wichtig, die Kosten für falsch positive Tests sollten jedoch nicht auf Betriebe abgewälzt werden. SunExpress Bis 31.10. können Passagiere bei Neubuchungen bis spätestens 15 Tage vor Reiseantritt ausgewählte Flüge kostenlos umbuchen. TUI Care Foundation Am 08.09. startete der Auftakt des ersten Soforthil- feprogramms für innovative Tourismusunterneh- men in Entwicklungs- und Schwellenländern.
FERIEN-MESSEWIEN 2021 Ihre Meinung ist uns wichtig! S eit nunmehr einemhalben Jahr dominiert und beschäftigt die COVID-19 Krise Österreich und stellt die Wirtschaft und
2021 tun. Anders und unter rigidenAuflagenwird es von 14. – 17. Jänner 2021 in derMesseWienmit dem Partnerland Slowenien wieder „Alles Reise“ heißen und auch der traveller wird – ebenfalls anders und an anderer Location – wieder präsent sein. Wie, wo, wann – darüber werden wir zeitge- recht informieren, jetzt geht es ausschließlich um Ihre Meinung. Die Umfrage Gemeinsammit der FERIEN-MESSEWien bitten wir Sie umein paarMinuten Ihrer kostbaren Zeit. Wir möchten gerne von Ihnen wissen, welche Themen Ihnen gerade wichtig sind und wie Sie unter den gegebenen Umständen über eine Teil- nahme/Besuch an der FERIEN-MESSEWien den- ken? Verändern doch die neuen Regeln und Ver- haltensmaßnahmen auch den Umgang mit Kunden, ebenso haben Siemöglicherweise selbst Ihr Verhalten gegenüber Partnern und Lieferanten angepasst. Die Krise zeigt aber auch, dass persön- licher Kontakt und physische Erlebnisse für die Menschen unersetzlich sind. Wir bedanken uns imNamen der FERIEN-MESSE Wien für Ihre Unterstützung, denn Ihre Meinung ist uns wichtig! red Hier geht es zur Umfrage
Gesellschaft vor enorme Herausforderungen. In der KonsequenzmüssenUnternehmenquer durch alle Branchen und Größenklassen täglich ihre Flexibilität beweisen, um die aktuellen Anforde- rungen bestmöglich zumeistern. Gerade die Tou- rismuswirtschaft ist von der Pandemie und den damit verbundenen Reiserestriktionen massiv betroffen. Ob Fluglinien undKreuzfahrtunterneh- men, Reiseveranstalter und Reisebüros, Städte- hotellerie undGeschäftsreisesegment, die engmit dem Tourismus verbundene Messe-, Incentive- undKongresswirtschaft bis hin zumCityguide und Souvenirverkäufer sowie branchennahe Unter- nehmen – vom Elektriker, Malermeister, Bäcker, Fleischer usw. – sind von der Coronakrise massiv ge- und betroffen. Zwar öffnen sich zaghaft die Grenzen, ein EU-weiter Fleckerlteppich an Reise- warnungen- und beschränkungen buntester Aus- prägung machen jedoch eine seriöse Planung touristischer Produkte nahezu unmöglich. Die weltweit steigenden Fallzahlen tragen einÜbriges dazu bei, dass die Reisetätigkeiten nur zögerlich wiederaufgenommenwerden (können). Und den- noch – es steht außer Frage, dass Reisen in nahe und ferne Länder unverändert zu den schönsten Freizeitbeschäftigungen zählt und die Welt nur darauf wartet, wieder bereist zu werden. Die Ferien-MesseWien stellt seit vielen Jahren diese wundervolle Reisewelt Anfang des Jahres für vier Tage in die Auslage und wird dies auch
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Interview
Karl J. Pojer Wir fahren auf Sicht!
Der traveller bat Karl J. Pojer zum Interview, in dem der CEO von Hapag-Lloyd Cruises über die Zeit des Lockdowns, der damit verbundenen Stilllegung der Hapag-Lloyd Flotte und über den Restart-Prozess mit allen notwendigen Veränderungen und Anpassungen erzählt. Seit Ende Juli sind die besten Schiffe der Welt, die EUROPA und EUROPA 2 sowie das Luxus- Expeditionsschiff HANSEATIC inspiration wieder auf See, wenn auch ein Stück weit anders als gewohnt.Was bei den Passagieren aber sehr gut ankommt. Unterm Strich wird aber auch bei Hapag-Lloyd Cruises die Coronakrise ein großes Loch hinterlassen.
traveller: Wie haben Sie die Zeitspanne des Lockdwons und die Stilllegung der Hapag- Lloyd Flotte erlebt? Karl J. Pojer : Zunächst ging es im März darum, alle Passagiere sicher und gesund nach Hause zu holen. Dies ist uns sehr schnell trotz widriger Be- dingungen gelungen. Wir haben danach recht rasch entschieden, dass wir auch die Schiffe nach Hamburg holenwollen und so viele Crewmitglie- der wie möglich wieder nach Hause schicken. Gab es Momente der Verzweiflung – stellt(e) man sich mitunter die Frage, ob und wie die „Reise“ weitergehen kann? Keiner konnte zunächst überblicken, wie lange der Stillstand anhalten wird, keiner konnte die Dimensionen voraussagen. In dieser größten noch nie da gewesenenKrise habenwir alle gelernt, auf Sicht zu fahren. Das ist weder für einen Kapitän noch für ein Management-Team eine einfache und wünschenswerte Situation.
sein können. Wir können uns über ein außeror- dentlich positives Feedback unserer Gäste und Vertriebspartner freuen. DieWeiterempfehlungs- rate der Gäste liegt bei 94 %. Das ist eine erfreuli- che Bestätigung unserer Arbeit.
Wie lautet die Resonanz der Gäste, dass es etwa keine Landgänge gibt?
Wir sind den Neustart bewusst schrittweise und sehr kontrolliert angegangen. In der ersten Phase haben wir uns auf Kurzreisen ohne Landgänge fokussiert. Die Routen waren jedoch stets so ge- wählt, dass Gäste von Bord erlebnisreiche Pano- ramafahrten hatten, wie durch die norwegischen Fjorde, die skandinavischen Schären und Routen, die vor allem nur mit kleinen Schiffen befahren werden können. Nun sindwir in der zweiten Pha- se und bieten auch längere Reisenmit ausgewähl- ten Landgängen an. Diese sind in enger Absprache mit den Häfen und immer abhängig von den ak- tuellen Entwicklungen der Fallzahlen gestaltet. Ist das an sich schon sehr hohe Platz- und Raumangebot proPassagier unddie Kleinheit der Schiffe aktuell DER große Vorteil? Luxus- und Expeditionskreuzfahrten haben schon immer sehr viel Raum pro Passagier und einen sehr persönlichen und individuellen Service ge- boten. Mit einer deutlich reduzierten Passagier- zahl von max. 60 % können Abstands- und Hygi- eneregel noch leichter eingehalten werden. Für die Gäste gibt es kaumEinschränkungen an Bord.
Heimathafen Hamburg wird man sich darob kommendenWinter überhaupt wagenkönnen?
Die Routenplanungen können nur recht kurzfris- tig stattfinden, entsprechend ist dies auch eine großeHerausforderung für die Vermarktung. Aber auch die Gäste agieren momentan kurzfristiger. Somit werden wir in den kommenden Wochen noch die Routen für dieWintersaison veröffentli- chen. Steht zu befürchten, dass es im eingeschränk- ten Fahrgebiet – auch einige große Schiffe ste- chen sukzessive wieder in See – „eng“ wird? Es gibt derzeit nur wenige Kreuzfahrtschiffe, die wieder Reisen anbieten. Wir versuchenmit unse- rer Flotte auch Routen aufzunehmen, die kleinen Schiffen vorbehalten sind und wir zum Beispiel imExpeditionssegment unsere Stärken ausspielen können. Der Umgang mit Viren und Bakterien ist für die Kreuzfahrtunternehmen nicht neu, man ist was Hygiene betrifft, hochsensibel und ge- rade Hapag-Llyod Cruises als absolutes Pre- miumprodukt legt von jeher höchste Maßstä- be auf Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen. Eine Pandemie ist dennoch eine gänzlich an-
Wie viele Reisen mussten bis dato abgesagt werden?
Wir mussten bisher rund 70 Reisen absagen, wei- tere werden vermutlich folgenmüssen. Doch seit Ende Juli befinden wir uns mit dem langsamen Neustart in der Position, dass wir unserenGästen Alternativen anbieten können.
Ist der Verlust bereits zu beziffern?
Ab wann wird wieder die gesamte Flotte un- terwegs sein?
Aufgrund der Zugehörigkeit zumbörsennotierten KonzernkönnenwirhierzukeineAngabenmachen.
Seit Ende Juli sind die Hapag-Lloyd Schiffe wieder auf See. Ist der Restart gelungen und wie fällt Ihr erstes Resümee für ein vorläufig „anderes“ Produkt aus? Unser Neustart ist rundumgelungen und beweist, dass Luxus- und Expeditionskreuzfahrten auch in der neuen Reise-Realität sicher und genussvoll
Wir planen immer anhand der aktuellen Entwick- lungen und hoffen, mit kommendem Frühjahr wieder den regulären Fahrplan aufnehmen zu können. Herausfordernd ist aktuell auch die Routen- planung, vor allem aufgrund der einge- schränkten Flugverbindungen. Wie weit vom
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dere Herausforderung. Welche Maßnahmen wurden erhöht bzw. neue gesetzt, um den Re- start den behördlichenVorgaben folgend, mit höchster Sicherheit zu gewährleisten? Wir haben den Neustart sehr intensiv und in Zu- sammenarbeit mit Experten und den deutschen Behörden geplant. Unser 10-Punkte-Plan enthält umfassende Prävention- und Hygienemaßnah- men, die eine sichere Reise imSinne der Gesund- heit unserer Crew und Passagiere gewährleisten. Alle Schiffe fahren mit einer maximalen Auslas- tung von 60 %. Wiemussman sichdenRestaurantbetrieb vor- stellen: Gibt es Buffets (Frühstück), folgt man hier dem „IKEA Einbahnsystem“? Auf unseren Schiffen überwiegt der Anteil an Service-Restaurants, daher gibt es wenig Verän- derungsbedarf. Bei den Buffets gibt es Wegeleit- systeme und die Crew legt die gewünschten Spei- sen für den Gast auf den Teller, sodass keine Selbstbedienung erfolgt. Am Buffet tragen die
Gibt es bestimmte Vorgaben, die in den Suiten zu beachten sind?
Gäste einen Mundschutz bis sie wieder an ihrem Platz sind.
In welchen Bord-Bereichen besteht Trage- pflicht eines Mund-Nasenschutzes?
Alle Suiten werden mehrfach am Tag gereinigt, vor allem die wichtigsten Kontaktflächen. Beim Gästewechsel findet eine Grundreinigung der gesamten Suite statt. Gibt es eine „Hygienepoliziei“, die den Gästen in den sensiblen Bereichen (Restaurants, Bar usw.) auf die desinfizierten Hände schaut? Unsere Crewmitglieder achten sehr genau auf die Einhaltung der Hygienemaßnahmen und erinnern die Gäste beim Betreten der Restaurants daran, ihreHände zu desinfizieren. Wir beobachten aber, dass die Gäste hier sehr diszipliniert und achtsam vorgehen. Mit 15. September gilt nun für alle Gäste eine PCR-Testpflicht, Hapag-Lloyd Cruises koope- riert hier mit den deutschen Helios Kliniken (86 Standorte) und hebt damit die Kreuzfahrt auf einhöchstmögliches Sicherheitslevel. Ganz
Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist bei- spielsweise immer dann notwendig, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, etwa in denGängen, bei der Ein- undAusschiffung oder auf demWeg ins Restaurant.
Wie gestaltet sich das Sport- und Spa/Beauty Angebot?
Es findenmehrere Fitness-Kursemit weniger Teil- nehmern statt und die Behandlungen im Spa Bereich sind zeitlich gestaffelt.
Wie sieht die abendliche Unterhaltung aus?
Das Entertainment-Angebot findet zu unter- schiedlichen Zeitenmit reduzierten Teilnehmern statt.
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Interview
ausschließen kannmanCoronafälle aber den- noch nicht. Wie sieht der Ablauf für den Rei- senden aus? Mit der Testpflicht für die Passagieremöchtenwir einen weiteren Schritt zur Risikominimierung gehen. Bei der Crew ist dies bereits ein etablierter Prozess. Die Crew wird getestet und absolviert eine Einzelisolation, bevor sie ihren Dienst an Bord beginnt. UnsereGäste haben dieMöglichkeit, vor Beginn der Reise in denHelios Kliniken einen PCR Test zu absolvieren, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Die Gäste haben auch dieMög- lichkeit, diesen Test individuell beim Hausarzt durchzuführen. Die Kosten sind im Reisepreis enthalten. Für Gäste aus Österreich und der Schweiz, die keinen Zugang zu einer Helios Klinik haben, übernimmt Hapag-Lloyd Cruises die Kos- ten des individuellen Tests beim Hausarzt. Wie stellt sich das Szenario für den Passagier imFalle eines positivenErgebnisses dar –muss er in Quarantäne, wenn ja wo und wer über- nimmt diese Kosten? ImFalle eines positivenTestswirdder Gast vor An- reisevonderKlinikoderdemArztdirektkontaktiert. EineMitreiseistnichtmöglich.WirbietendemGast eine Umbuchung auf eine spätere Reise an. Bei einem Verdachtsfall an Bord wird die Person umgehend in einer dafür vorgesehenen Balkon- kabine isoliert, das gilt auch für alle Personen, die näheren Kontakt zu der Person hatten. Das sind meist die individuellen Mitreisenden. Ein Test kann an Bord absolviert und ausgewertet werden. Wir arbeitenmit einemmedizinischenDienstleis- ter, der in diesen Fällen bei Bedarf die Versorgung an Land und ggf. die Rückführung zumHeimatort übernimmt. Das Image der Kreuzfahrtindustrie hat im Zuge der Klima- und Umweltdebatte in den letzten Jahren einen Kratzer bekommen. Wie groß ist Ihre Sorge, dass diese Delle durch die Corona Pandemie größer wird? Oder anders gefragt: Glauben Sie, ist derMensch, der Kun- de, mittlerweile sensibilisiert genug, um zu wissen, dass, ob an Bord eines Schiffes, eines Flugzeuges, imHotel oder zuHause imSuper- markt eine Ansteckung immermöglich ist und es immer den Hausverstand braucht? Menschen gehenmit der aktuellen Situation sehr unterschiedlich um. Unsere Gäste, die überwie- gendmit einemAnteil von 60%Stammgäste sind, Wie sieht das Szenario anBord aus, falls es im Laufe der Reise zu einem Coronafall kommt?
Steht zu befürchten, dass die Erholung und Gesundung des Kreuzfahrtensegments zulas- tenvonUmwelt- und Nachhaltigkeitsstrategien geht? Die Kreuzfahrtbranche hat sich stetige und lang- fristige Ziele in der Nachhaltigkeit gesetzt. Alle Neubauten werdenmit modernster Technik aus- gestattet und sind somit umweltfreundlicher. Für uns ist Nachhaltigkeit eine feste Säule un- seres Produktes. Das hat sich auch in der aktu- ellen Situation nicht verändert. Wir verzichten freiwillig auf den Einsatz von Schweröl und können mit Marine-Gasöl die Emissionen um 80 % deutlich reduzieren. Das sehen wir als In- vestition in die Zukunft. Die Zwangspause haben wir dafür genutzt, umdie Testphase der EUROPA 2 für die Verwendung von Landstrom abzuschlie- ßen. Damit ist die EUROPA 2 das erste Schiff, das mehr als 30 Tage imHamburger Hafen Land- strom bezogen hat und klimaneutral betrieben wurde. Die CoronaKrise zeigtmit den vielen verschie- denen Reisebeschränkungen, dass die EU von einemgemeinsamenWegweit entfernt ist. Ge- rade im Reisebereich braucht es aber drin- gendst eine gemeinsame Handlungsweise. Warum funktioniert das gemeinsame (Reise) Europa nicht? Die Entwicklung ist sehr dynamisch und regional sehr unterschiedlich. Wünschenswert wäre, wenn Reisewarnungen nicht pauschal, sondern engma- schiger betrachtet und regional ausgesprochen werden. Dies würde für die Touristik aber auch für die Kunden mehr Sicherheit mitbringen. Hat die Coronakrise am Joint Venture – Royal Caribbeanübernimmt über das Joint Venture TUI Cruises der TUI AGund Royal Caribbean Cruises Ltd. die bislang hundertprozentige TUI-Tochter Hapag-Lloyd Cruises – etwas ge- ändert? ImRahmen des imSommer abgeschlossenen Joint Ventures bleibt die Marke Hapag-Lloyd Cruises weiterhin eigenständig und behält ihre Einzigar- tigkeit. Für unsere Kunden und Vertriebspartner ändert sich dadurch nichts. Sie finden weiterhin die gleiche hochgeschätzte Qualität an Land und Bord wieder. Wie sehen hier die Pläne von Hapag-Lloyd Cruises aus?
bringen uns großes Vertrauen entgegen. Wir gehen mit diesemVertrauen sehr verantwortungsbewusst um und das erkennen die Gäste. Einwesentlicher Bausteinbis zu einer Impfung ist dieDisziplinundAkzeptanz der Gäste. Wie diszipliniert sind die Gäste an Bord? Die Gäste an Bord sind äußerst diszipliniert und schützen sich selbst und andere. An Bord gibt es viele Möglichkeiten, um Rückzugsräume in An- spruch zu nehmen, man kann mit Abstand die Reise ungehindert genießen. Es wird nach den Reiseeinschränkungen wieder einen großen Nachholbedarf geben. Wir sehen das bereits jetzt an den guten Buchungszahlen für die Saison 2021/22. Wird „weniger das neue mehr“? Hat das Lu- xussegment und damit Hapag-Lloyd Cruises mit der kleinen, feinen Flotte einen Vorteil? Für uns und generell für die gesamte Touristik wird entscheidend sein, wie sich die Reiseziele entwickeln. Das ist für uns alle ein wichtiges Gut und für denGast einwichtiges Entscheidungskri- terium. Welche Konsequenzen ziehen Sie für Hapag- LloydCruises aus der Krise?Wie langewird es aus Ihrer Sicht brauchen, um das Vor-Coro- naniveau wieder zu erreichen? Wir fahren derzeit mit einer reduzierten Flotte und reduzierter Passagierzahl, sind aber zuver- sichtlich, wieder sukzessive mehr Fahrtgebiete aufnehmen zu können und damit auchmit mehr Schiffen Reisen anzubieten. Dies hängt natürlich von den weltweiten Entwicklungen ab. Die Preise sind derzeit stabil. Im Luxussegment sehen wir für eine Veränderung derzeit auch kei- nen Anlass. Wie schätzen Sie die Entwicklung vor allem in Anbetracht der Tatsache ein, dass viele Unter- nehmen Insolvenz anmelden müssen, Men- schenden Job verlieren oder durchKurzarbeit weniger verdienen? Der Luxusbereich ist von den wirtschaftlichen Entwicklungenweniger in der unmittelbarenKauf- kraft betroffen. Könnte die Coronakrise den Boomder Kreuz- fahrten nachhaltig bremsen? Müssen Kreuzfahrten teurer werden?
Der traveller bedankt sich für das ausführliche Gespräch und wünscht allzeit gute Fahrt! bc
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Aktuell
Kurzgefasst Neues aus der Kreuzfahrtwelt
Der Herbst steht vor der Tür und die Reedereien präsentieren ihr Programm für den Winter 2020 und Sommer 2021. Neben der Wiederauf- nahme einiger Kreuzfahrtschiffe wird die Hoffnung auf Normalität vor allem auf kommendes Jahr gelegt. Die vollständigen Beiträge finden Sie online auf www.traveller-online.at.
Mit fünf Schiffen ist Norwegian Cruise Line im Sommer 2021 in Alaska gut aufgestellt und bietet un- terschiedliche Reiserouten (sieben, neun oder 16tägige Reisen) für Out- doorfans, Genießer oder Familien. U.a. führen die Routen zum unbe- rührten Icy Strait Point oder zum Wale beobachten in die Stephens Passage. Ab 27.09. können wieder Gäste aus Österreich und weiteren europäi- schen Ländern „Bella Italia auf See“ bei Costa Kreuzfahrten genießen – pünktlich zum Start der neuen Kreuzfahrten der Costa Deliziosa und Costa Diadema von Oktober 2020 bis März 2021. Das Debüt des neuesten Schiffes, der Costa Firenze, ist für den 27.12. geplant und führt auf siebentägigen Reisen zu den schönsten Städten desMittelmeers. Die Weltreise mit der Costa Delizi- osa ist für den 03.01.2021 bestätigt.
von Regent Seven Seas Cruises auf ausgewähltenAlaska-, Nordeuropa- und Mittelmeer-Reisen in 2021 von einem kostenlosen Zwei-Kategori- en-Suiten-Upgrade, bis hin zur Penthouse-Suite, profitieren. Bei einem Upgrade auf eine Concierge Suite können sich Gäste für eine kostenlose Hotelübernachtung in der Einschiffungsstadt entscheiden. Zudem gilt eine ermäßigte Anzah- lung von zehn Prozent auf Buchun- gen. Gültig für Buchungen bis 30.09.2020. MSC Kreuzfahrten sticht mit der MSC Magnifica ab 19.10. wieder in See und bietet eine Serie von sieben Kreuzfahrten ins westliche und öst- liche Mittelmeer an. Die ursprüng- lich vier geplanten Sieben-Nächte- Kreuzfahrten der MSC Magnifica von 26.09.-24.10. werden corona- bedingt abgesagt. Gleichzeitig wer- den die derzeitigen Abfahrten der MSCGrandiosa bis zum Jahresende verlängert.
Ab 01.11. nimmt AIDA mit sieben- tägigen Reisen auf der AIDAmar wieder Kurs auf die Kanaren. Ab 07.11. folgt AIDAperla, die das ge- plante Reiseprogramm der AIDAnova übernimmt und neben Las Palmas, Santa Cruz de Tenerife als Wechselhafen auf Teneriffa an- bietet. Im westlichen Mittelmeer startet AIDAstella ab 12.12. zu siebentägigenReisen ab Palma, Mal- lorca. Die Schätze des Orients erkundet AIDAprima auf siebentä- gigen Routen ab 11.12. ab Dubai sowie ab 15.12. ab Abu Dhabi. Das kleine Hochseeschiff WORLD VOYAGER von nicko cruises nimmt ab Jänner Kurs zu Sehnsuchtszielen im Mittelmeer und im Roten Meer. Zur Auswahl stehen fünf Routen, u.a. von Portugal bis Griechenland, von Heraklion nach Akaba, nach Jorda- nien, Israel, Ägypten und Saudi- Arabien sowie auf die Kanaren.
vertrieb veröffentlicht. Die Konditi- onen des aktuell noch laufenden Geschäftsjahres für Buchungen von Abreisen zwischen 01.11.2020- 31.10.2021 gelten unverändert fort. Zudemwird der Platinpartner-Status um das kommende Jahr verlängert. Der neue Katalog für die Saison 2021 steht ab sofort als PDF-Version zum Download unter www.a-rosa.de/ katalog2021 bereit. Die gedruckte Variante erscheint bis EndeOktober 2020. UNIWORLD , ein amerikanischer Anbieter für Boutique-Flusskreuz- fahrten, startet mit AI-Konzept und zwölf Schiffen – zwei weitere folgen inKürze – in den deutschsprachigen Märkten durch und beauftragt KITI- CONGlobal Networks und Passage- Kontor Kapitän P. Henssel aus Kiel mit der Vermarktung. Zudembietet das Unternehmen Flussreisen in Russland, Vietnam, Kambodscha, Indien, Ägypten, Peru sowie in Chi- na an. Reisen für 2021 sind bereits buchbar. red
A-ROSA hat ihr Provisionsmodell 2020/21 für den stationären Reise-
Im Rahmen der „Elevate Your Experience“-Aktion können Gäste
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Aktuell
Direktinkasso Klares Nein von drei echten Österreichern!
Die Eckpunkte des neuen Vertrags: • Bereits ab der ersten Buchung steht dem buchenden Reisebüro – ohne Mindestum- satz – eine Fixprovision von 12 % sofort zur Verfügung • Absolutes Novum in Österreich: Selbst im Falle eines späteren Kundenstornos bleibt dem Reisebüro die volle Provision und da- mit die entsprechende Entlohnung für sei- nen Arbeitsaufwand • Der Agenturvertrag wird für mehrere Jahre abgeschlossen und garantiert dem Vertrieb somit Planungssicherheit • Klares Bekenntnis zum Agenturinkasso • Zeitgemäßes, transparentes Abrechnungs- modell ohne Rechnungssplitting. Flugtickets und andere Nonref-Leistungen werden so- mit stets gemeinsammit der Gesamtleistung verrechnet und verprovisioniert. Das gilt insbesondere auch für die mehr als 200 Kreuzfahrtveranstaltungen, die jährlich vom ACC ausgeschrieben werden. Während viele Kreuzfahrt-Veranstalter die Fluganreise zum Ausgangshafen provisionsfrei und getrennt fakturieren, gibt es beim ACC eine gemein- same vollverprovisionierte Rechnung • Attraktiver Zusatzverdienst für Reisebüro- partner mit dem Q+-Mehrwertpaket, das für jede Reise einzeln buchbar ist. Dabei kom- biniert das buchende Reisebüro die fix im Paket vorhandenen Leistungen wie Versi- cherungsschutz für KFZ-Anreise, Umsteige- verspätung, Flugstorno und Serviceentgelt mit einer oder mehreren Eigenleistungen • Mit jedem gebuchten Q+-Paket wird ein Nachhaltigkeitsprojekt unterstützt „Mit unseremzukunftsweisendenAgenturvertrag möchten wir das fortführen, was uns seit Jahr- zehnten erfolgreichmacht: Die Zusammenarbeit zwischen Veranstalter und Reisebüro. Wir sind überzeugt, dass der stationäre Vertrieb diesenWeg weiter und noch stärker als bisher mit uns gehen wird. Daher gelten die neuen Konditionen für Raiffeisen Reisen, GEO Reisen, Best4Travel und das AustrianCruiseCenter. ,“ ist GFBerndKnoflach überzeugt. red
GRUBER-reisen hat stets die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit seinen Vertriebspartnern gesucht und gelebt und wird dies auch künftig nicht ändern. Als heimischer Veranstalter sieht man keine Veranlassung, das seit Jahrzehnten gepflegte und bestens bewährte Reisebüro-Inkas- so durch andere Varianten abzulösen. Direktin- kasso ist bei GRUBER-reisen keinThema. „Wirwissen, waswir anunserenPartnern–unserer Lebensader – haben. Wir werden uns hüten, spe- ziell in diesen schwierigen Zeiten ein akzeptiertes System zu ändern. Wir setzen lieber auf Produkt- undPortfolioerweiterungen, anstatt auf Ungewiss- heit und Verunsicherung,“ bekräftigt Ioannis Afukatudis, Geschäftsführer GRUBER-reisen. Auchwennder für die Sommersaison 2020 geplan- te Produkt-Ausbaunicht umgesetzt werden konn- te, bleibt die Portfolio-Erweiterung für 2021 erklär- tes Ziel. Geplant sind neue Zielgebiete in Griechenland sowie in Spanien. Je nach Flugmög- lichkeit können auchNon-EUZiele hinzukommen. „2020 ist eines der schwierigsten Touristikjahre überhaupt. Umso mehr plant das gesamte Team schonmit großemEifer das Produkt 2021 und freut sich über die neuen Ziele,“ betont Gerald Gregus, Leitung Veranstalter von GRUBER-reisen. Und auchGruber-reisenGeschäftsführerMax Schlögl sieht sich als österreichisches Familienunterneh- mendenheimischenReisebüropartnern verpflich- tet: „Wir stehen voll hinter dem österreichischen Vertrieb. Wir leben von österreichischenReisebü- ropartnern und produzieren hauptsächlich für österreichische Kunden. Und das erfolgreich seit mittlerweile mehr als 50 Jahren.“ Große Zusimmung für dieses Commitment kommt auch von denPartnernwieMondial undReisewelt, woman sich erfreut zeigt, dass bei GRUBER-reisen am bewährten und bestens eingeführten Reise- büroinkasso nicht gerüttelt wird. Auch bei GTA-SKY-WAYS , seit 25 Jahren mit Fluss- und Rundreisen der besonderen Art er- folgreich, hat die Coronakrise akkurat im Jubi- läumsjahr das Steuer übernommen. An der bewährten Handschlagqualität und Verlässlich- keit des österreichischen Spezialisten ändert dies jedoch nichts. Was das heiße Eisen Direk- tinkasso betrifft, gibt Eigentümer Anton Aigner Entwarnung: „Wie schon in den letzten 25 Jah- ren ist Direktinkasso oder die Vereinnahmung von Anzahlungen bei GTA-SKY-WAYS auch jetzt
kein Thema. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Wir glauben, dass wir unseren Reisebüros in den letzten Jahren ein zuverläs- siger und vertrauenswürdiger Partner waren und hoffen, dass Loyalität auch in schwierigen Zeiten zu noch stärkeren Partnerschaften führt. Gerade weil es bei der derzeitigen wirtschaftli- chen Lage enormwichtig ist, die Wertschöpfung im Inland zu halten.“ Ab Oktober wird es bei GTA-SKY-WAYS nicht nur ein neues Erscheinungsbild geben, sondern auch demvielfachenWunsch nach zusätzlichen Fluss- kreuzfahrtenmit neuen hochqualitativen Produk- ten Rechnung getragen. Die allseits beliebten Kreuzfahrten mit den Stammschiffen MS Nestroy, MS Klimt und MS Strawinski II befinden sich auch 2021 weiterhin imPortfolio und sind bereits buchbar, auch über die Internet Booking Engine des österreichischen Unternehmens. Die bewährten Rundreisen in den hohen Norden, für die GTA-SKY-WAYS seit vielen Jahren bekannt ist, sind 2021 selbstver- ständlich weiter im Programm. Neben der Fahrt zum Nordkap stehen auch Reisen nach Schott- land, Irland und England auf dem Programm. Als besonderes Zuckerl gewährt GTA-SKY-WAYS hierbei auf alle Buchungen bis 31.12.ein gratis Storno-Recht. Raiffeisen Reisen/GEO Reisen : Klare Bekennt- nisse ohne versteckte Klauseln und ein attraktives Mehrwertpaket für Kunden, das dem Reisebüro Zusatzerträge beschert, sind die Eckpunkte der neuen Agenturverträge (gültig ab Jänner 2021), die von der österreichischen Veranstaltergruppe GEO Reisen – Raiffeisen Reisenmit den Produkt- marken Austrian Cruise Center (ACC) und Best- 4Travel finalisiert wurden. „Seit Jahren kämpfen die Reisebüros für mehr Fairness bei den Agenturverträgen. Wir wollen zeigen, dass gerade in diesen schwierigen Zeiten ein Miteinander der einzig richtige Weg ist“, er- läutert Geschäftsführer Mag. Patrik Weitzer den Schritt der Veranstaltergruppe. „Wir setzen mit unseren Agenturverträgen ganz bewusst neue Maßstäbe. Damit zeigen wir einerseits auf, wie wichtig uns eine faire Partnerschaft mit dem sta- tionären Vertrieb ist, andererseits wollenwir dem Mitbewerb zeigen, wie eine faire Zusammenarbeit zwischen Veranstalter und Reisebüro auf Augen- höhe funktionieren kann.“
Ursula „Mucki“ Wejrowsky steht interessier- ten Reisebüros als Ansprechpartner gerne für weiterführende Gespräche zur Verfü- gung. E-Mail: ursula.wejrowsky@geo.at
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Kurzgefasst Neues aus der Reisewelt
Weltweite Reisebe- und -einschränkungen halten die Welt weiter in Atem. Flexible Stornierungsmöglichkeiten der Veranstalter sind hier ein MUSS. Die vollständigen Artikel finden Sie auf www.traveller-online.at.
Die einzige Destination von COCO Weltweit Reisen , die aktuell ihre Grenzen geöffnet hat, ist Franzö- sisch-Polynesien. Hier können Ho- neymooner und Paare einen roman- tisch-exotischen Urlaub erleben. Besonderes Highlight ist eine Kreuz- fahrt mit dem Frachtschiff Aranui, hier sind noch ausreichend Kapazi- täten frei. Die besten Flugverbindun- gen ab Wien nach Tahiti gibt es mit Air France und Air Tahiti Nui via Parismit einer Zwischenlandung in Vancouver, aufgrund der Corona- Gefahr in den USA. Bei der Einreise ist ein negativer Corona-Test vorzu- legen (nicht älter als drei Tage), nach Ankunft muss innerhalb von vier Tagen ein Selbsttest gemacht wer- den. Die dafür benötigten Test-Sets werden nach Ankunft ausgehändigt und können im Hotel oder bei der Reederei abgegeben werden. Bentour Reisen geht ab 01.10. mit seiner „FlexSorglos“-Tarif-Option an den Start. Für einen kleinenAufpreis – gestaffelt von 100 Euro bismax. 340 Euro – haben Kunden dadurch die Möglichkeit, die gebuchte Reise bis 14 Tage vor Abreise zu stornieren. Der Reisepreis wird vollständig zu- rückerstattet und es fallen keine
weiteren Stornokosten an. DieHöhe des Aufpreises richtet sich nach dem Gesamtreisepreis. Und auch Reise- büros profitieren von 50 % der Flex- Sorglos-Optionskosten – der Veran- stalter teilt sich diese im Falle einer Stornierung fair 50:50 mit dem Rei- sebüro. DERTOUR bietet imSeptember für alle Hotel-Neubuchungen in den Autoreisezielen Österreich, Deutschland, Schweiz, Polen, Tsche- chien, Ungarn, Belgien, denNieder- landen, Luxemburg, Italien und Slowenien sowie für das gesamte Städtereisen-Programm eine kos- tenlose Sonderstornierungsmög- lichkeit bis 14 Tage vor Abreise. Voraussetzung ist einAbreisetermin zwischen 01.11.2020-20.04.2021. FTI veröffentlicht in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine neue, zwölfseitige Produkthilfe für den Counter. Das erst kürzlich um rund70%ausgebauteAngebot GOLF by FTI wird hierbei übersichtlich zusammengefasst und enthält zu-
dem einige Neuheiten, wie z.B. das Balance Das Vier Elemente Spa & Golf Hotel amWörthersee oder das CestaGrandAktivhotel &Spa inBad Gastein. Auch Hotels mit Greenfee- Ermäßigungen sind imFlyer enthal- ten. Die Produkthilfe finden Agents auf der FTI Group Serviceseite. OLIMAR setzt auf kurzfristige Por- tugalreisen und berichtet aktuell in seinem Blog über die Lage vor Ort. Ein negativer COVID-19 Test ist bei der Einreise nicht notwendig, ledig- lich auf Madeira und den Azoren wird dieser verlangt (nicht älter als drei Tage). Am Flughafen werden Temperaturchecks durchgeführt. Gästewerden dann per Privat-Trans- fer direkt ins Hotel gebracht. Für Österreicher gilt nach wie vor die Reisewarnstufe 6. Buchungsstornie- rungen sind aktuell bis 14 Tage vor Abreise für 30 Euro möglich. Beim
Abschluss einer Reiserücktrittsver- sicherung profitieren Kunden vom neuen, kostenlosenCorona-Zusatz- schutz der Hanse-Merkur. Der neue Sondergruppen-Katalog von Studiosus Gruppenreisen ist ab sofort auf der Website zum Down- load als E-Paper verfügbar. Diemax. Teilnehmerzahl der Reisen wurde für die neue Saison auf 22 Gäste re- duziert. Auch das Angebot an Zu- bucherterminen für individuelle Buchungen wurde erweitert. Bei speziellen Programmwünschen or- ganisiert der Veranstalter auch „Rei- sen nach Maß“. Wikinger Reisen legt neue Reisen für denWinter auf und entführt u.a. in das Erzgebirge, das Lüsnertal, Seefeld und das Lechtal, oder, wenn es wieder weiter weg sein soll, nach Finnland und Island. Gruppenrei- sende, Outdoorfans als auch Indivi- dualurlauber finden hier bei Schneetouren, beim Langlaufen, Eisangeln und Nordlichter bestau- nen ein abwechslungsreiches Aktiv- programm an der frischen Luft. red
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REWE Austria Tourisik Auf Zypern den Sommer verlängern
Dieser „andere“ Sommer kann gerne noch ein wenig länger dauern, und das ist auf Zypern, wo die Temperaturen bis Ende Oktober angenehm warm sind und zum Baden einladen, auch sehr einfach möglich. S icheres und sorgloses Reisen steht für die REWE Austria Touristik stets an erster Stelle, aktuell sind Kunden der Veranstal-
Grecian Park 5* in Protraras : Das luxuriöse Hotel thront auf einem Felsplateau, mit einzigartigem Panoramblick von der hoteleigenen Cliff Bar und dem Meer und der Küste des Nationalparks Cap Greco zu Füßen. Vor allemRuhesuchende fühlen sich in demelegantenHaus besonders wohl. Flug abWienmit AustrianAirlines, eineWocheDZ/NF ab 778 Euro pP. BILLA Reisen Empfehlung Nissi Beach Resort 4,5* in Ayia Napa : Das Resort besticht durch die direkte Strandlage imOsten der zypriotischenSüdküste. VombeliebtenNissi Beach bietet sichein traumhafter Blick auf die vorgelager- teLagunen-InselmitglasklaremWasserundlangen Sandstränden. DasHaus ist für seinzuvorkommen- des Personal bekannt. Flug ab Wien mit Austrian Airlines, eine Woche DZP/NF ab 756 Euro pP. red
cyprusflightpass.gov.cy/en/home ausgefüllt werden. Seit Ende August gilt für Personen, die sich in den letzten 14 Tagen vor Abreise in Ös- terreich aufgehalten haben, bei Einreise nach Zypern die Vorlage eines negativen, maximal 72 Stunden alten PCR-Tests. Bei Wiederaufnahme in die Liste der Länder der Kategorie A ist die Vorlage eines PCR-Test nicht notwendig. JAHN REISEN Empfehlungen Azia Resort & Spa 5* in Paphos : Das Hotel präsen- tiert sich nach demUmbau in edlemund schönen Look. Hochgelobt ist das luftige und großzügig gestaltete Asphodel Spa. Nur wenige Gehminuten vom prähistorischen Dorf Lempa entfernt, ver- wöhnt das umweltfreundliche Hotel mit Luxus ohneHochmut. Flug abWienmit AustrianAirlines, eine Woche DZ/HP ab 885 Euro pP.
termarkenBILLAReisen, BILLAReisen Indi, JAHN REISEN und TRANSAIR, die bis 30. September buchen, automatisch ohne zusätzliche Kostenmit dem Corona-Vollkaskopaket geschützt. Noch bis Sommer 2021 sind damit volle Flexibilität und Buchungssicherheit bei der Urlaubsplanung ga- rantiert. Zypern, die Insel gilt bekanntlich als Geburtsstätte der Aphrodite, empfiehlt sich Romantikern glei- chermaßenwieErholungssuchenden,Abenteurern und Aktivurlaubern wie Wanderern und Radfah- rern. Vor allem im September und Oktober, wenn dieSonnenochangenehmwärmt,lässtessichauch abseits der Badestrände herrlich entspannen und urlauben. DennZypernbesticht nebenwunderba- renSandsträndenamkristallklarenMeermit zahl- reichen historischen Städten, beeindruckenden archäologischenAusgrabungsstätten, einer leben- digenKünstlerszene, fantastischerNaturmitWein- bergen ebenso wie Schluchtenwegen und kulina- rischen Köstlichkeiten. Gerade auch Familien sind von Zypern angetan, denn die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Zyprioten, die vielen Attraktionen für die ganze Familie und auch die kurze Anreise aus Österreich tragen maßgeblich zum Rundum-Wohlfühl-Ur- laubsvergnügen bei. Sichere Einreise Zypern gilt als sicheres Reiseziel mit geringen Infektionszahlen. Um die Sicherheit der Urlau- ber und Einheimischen sicherzustellen, gilt für Einreisen nach Zypern eine Online-Anmelde- pflicht. Der Cyprus Flight Pass kann unter
Im Hotel Grecian Park auf derTerrasse herrlich entspannen
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Aktuell
Griechenland Post aus Rhodos W ir haben‘s tatsächlichnachGriechen- land geschafft,“ mit diesen mit vielen Smileys dekorierten Zeilen erhielten wir Urlaubspost aus Rhodos. Alles anders, alles soweit „normal“, aber lesen Sie selbst: Wir fliegen mit Ryanair, frühmorgens um 05:45 Uhr, am Flug- hafenWien herrscht gähnende Leere. An Bord ein „normales“ Service, was man sich halt bei einem LowCost Carrier darunter vorstellenmuss: Geträn- keservice undwas sonst noch auf demTrolley auf- gestapelt ist, gibt‘s nur gegen Kartenzahlung. Der Flieger zu ca. drei Viertel voll, alle verstecken ihre verschlafenenGesichter ordentlichhinterMasken, das bleibt auch während des gesamten Fluges so. Bei der Ankunft auf Rhodos wurden nach dem Check der QR Codes fast alle „Maskenträger“ ge- testet, auchwir, diewir ineiner Vierergruppe reisen! Der Rachentest ging flott, danach gabs keinerlei Info. Allerdings folgt postwendend eine SMS mit der Nachricht, dass wir uns einen Tag in Social Distancing zu üben haben. Wir wurden ganz nor- nal ins Hotel transferiert, dort kein Wort, keine Fragemehr, ob getestet oder nicht.Wir hattendann
bis am nächsten Morgen doch ein eigenartiges Gefühl, habenuns von anderenbestmöglich fern- gehalten, aber unseren erstenUrlaubstag dennoch genossen. DieHygieneregelnwerdenhier toll um- gesetzt, Buffet mit Einweghandschuhen, kontrol- lierten Zugang nach Desinfektion, Masken am Buffet und amWeg zumTisch. Für abends wurden wir nach der ungefähren Essenszeit gefragt, da
dürfte wohl etwas regulierend „eingegriffen“ wer- den. Sonst ist hier alles toll wie immer, das Perso- nal ist super freundlich und sehr dankbar, dass Gäste kommen! Das Hotel ist gut besucht und wir genießen jetzt unseren Urlaub in vollen Zügen.
Urlaub inGriechenlandwar immer wunderschön, heuer ist‘s noch ein Stückweit schöner ... red
© Astrid Schiester
Freu dich auf Freitag – kurzfristig ROBINSON erleben! Deine Kunden wollen kurzfristig ihren Urlaub buchen und dabei sogar noch sparen? Jetzt Koffer packen und ROBINSON buchen! Jede Woche versorgen wir euch mit limitierten Angeboten in ausgewählten Clubs. Einen passenden Angebotsflyer findet ihr als Verlinkung, sowie auf www.tui-agent.at oder auf www.go-robinson.com
Voll Sicher – jetzt bei TUI buchen! Mit Covid Protect sind deine Kunden jetzt während der Reise gegen mögliche Kosten durch eine Corona Erkrankung abgesichert
(medizinische Rückführung und Heilbehandlungskosten sowie Quarantänekosten bis € 3.500 p.P.). Die Versicherung von AXA Partners ist bereits im Reisepreis inkludiert. 1
1 Gültig für alle Neubuchungen mit Anreise bis zum 31.12.2021: nicht gültig für XTUI. Weitere Infos zu Covid Protect unter www.tui.com/covid-protect.
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Interview
Andrea Colonnelli Italiens „andere“ Sommersaison Italien zählt seit vielen Jahren zu den Top-Sellern unter den Sommerurlaubsländern, gerade der Österreicher verbringt seine Sommerferien gerne und oft an den beliebten Badeorten an der Oberen Adria. Das tat er auch im Corona-Sommer und stellt dem beliebten Urlaubsland durchwegs ein sehr gutes Zeugnis aus. Auch wenn das erfolgsverwöhnte italienische Incoming von einemSommer wie „damals“ weit entfernt ist – gerade der Städtereisenbereich liegt auch hier am Boden – kann man unter den gegebenen Umständen mit dem ersten Resümee durchaus zufrieden sein. Der traveller sprach mit Andrea Colonnelli, Leiter ENITWien.
traveller: Wie geht es Italiens Tourismus in dieser verkürzten Sommersaison, können Sie bereits ein erstes Auslastungs-Resümee ziehen? AndreaColonnelli : 2020 ist ein herausforderndes Jahr und ohne Zweifel wurde der kontinuierlich positiveZuwachs des Italientourismus der vergan- genen Jahre durch Corona vorerst gestoppt. Den- noch fällt dieBilanz denUmständenentsprechend besser als erwartet aus. Italien hatte im europäi- schen Vergleich als eines der ersten Länder geöff- nete Grenzen und konnte so bereits ab Juni Tou- ristenausdemAuslandempfangen.Dienördlichen Regionen, traditionell starke Destinationen für Selbstfahrer aus Österreich, konnten vor allem im August gute Ergebnisse verzeichnen, differenzier- ter ist die Situation was die Regionen Süditaliens betrifft,daReiseveranstalterundFluggesellschaften ihr Angebot deutlich reduzierenmussten. Nicht zu vergessen ist, dass Italienüber einenausgeprägten Binnentourismus verfügt und viele Italiener indie- semJahr imeigenen LandUrlaub gemacht haben. Wie stellt(e) sichdie Situation inden beliebten Adria-Badeorten dar? Alles wie immer, halt ein bisschen weniger undmehr auseinander? Der Tourismus an der oberen undmittlerenAdria hat sich vor allem im August zufriedenstellend entwickelt. Unter Einhaltung der Basis-Maßnah- men (Abstand, Maskenpflicht in geschlossenen Räumen und Desinfektion) gab es keinerlei Be- einträchtigung des Urlaubserlebnisses – italieni- sches Lebensgefühl wie eh und je und in diesem Jahr sogar mit mehr Platz. Stichwort Eigenverantwortung: Wie diszipli- niert sind die Gäste hinsichtlich Sicherheits- und Hygienemaßnahmen? Muss mitunter dezent an Abstand halten oder Hände desin- fizierendurchdas Strand- und Sicherheitsper- sonal appelliert werden und wird im Fall der Fälle auch gestraft?
heits- und Hygienemaßnahmen halten. Sollte es notwendig sein, wird da und dort dezent daran erinnert, zumBeispiel amEingang vonGeschäften und Restaurants, dieHände zu desinfizieren oder die Maske zu tragen. Generell hat Italien die Corona-Maßnahmen aufgrundwieder steigender Fallzahlenweiter verlängert. Was gilt für Reisende explizit zu beachten? Grundsätzlich gelten die gleichen Maßnahmen wie seit Beginn: Maskenpflicht in geschlossenen Räumen, wenn der Mindestabstand nicht einge- haltenwerden kann, Desinfektion und Abstands- pflicht. Neu dazugekommen im August ist die Maskenpflicht abends imFreien auf hochfrequen- tierten Plätzen. Diese Regeln gelten vorerst bis 07. Oktober, danach wird neu evaluiert. VeränderndieGäste aufgrundder Coronakrise ihre Ansprüche, Bedürfnisse undErwartungen an ihren Urlaub? Die Erwartungshaltung gegenüber dem Urlaubs- land Italienhat sichdurchdieCoronakrise unseres Ermessens nach nicht grundlegend geändert – wenn überhaupt ist der Urlaub ein noch kostba- reres Gut geworden. Wer nach Italien fährt, sucht Kultur, Strandleben, Erholung und das typisch italienische Lebensgefühl – dies findet er nachwie vor, derzeit sogarmitmehr Platz und in entspann- terer Atmosphäre, wie etwa in den Kunststädten. Wir beobachten aber, dass verstärkt auchDestina- tionen abseits der klassischen Routen gesucht werden, was nicht zuletzt der schon vor Corona eingeschlagenen Strategie der Italienischen Zen- trale für Tourismus entspricht, auchdas unbekann- te Italien stärker in den Vordergrund zu rücken In Anbetracht einer bevorstehenden zweiten WelleimHerbst,welcheErwartungenundHoff- nungen kannman an die Nebensaison haben?
ben. Italien ist gut vorbereitet, dieGästemit seinem 360 Grad-Angebot zu empfangen und bietet ge- rade jetzt eine einmalige Gelegenheit, die Kunst- städte zu besuchen. Da die Touristen aus den Überseemärkten derzeit fehlen, können die euro- päischenGäste Italiens Städte aus einemanderen Blickwinkel betrachten, entspannter und nach- haltiger. Der Städtetourismus ist allerorts einge- schränkt, viel darf man sichwohl vomHerbst, der traditionellen Städtereisenzeit, aufgrund der geradewieder stark steigenden Fallzahlen nicht erwarten? Der Herbst ist die klassische Saison für Städterei- sen und wir hoffen sehr auf eine Rückkehr der Touristen in die Kunststädte, welche vomAusblei- ben internationaler Gäste am stärksten betroffen sind. Eine große Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang denBusreiseveranstaltern zu und wir hoffen natürlich auf eine Erholung dieses Seg- ments.
Wie muss man sich aktuell Besichtigungen, etwa des Kolosseums, vorstellen?
Wir sind ausgesprochen dankbar dafür, wie ver- antwortungsvoll sich unsere Gäste an die Sicher-
Die Situation ist sehr dynamisch, insofern ist es schwierig, eine Prognose für den Herbst abzuge-
Alle Sehenswürdigkeiten in Italiens Städten sind derzeit geöffnet. Eine Online-Reservierung ist bei
© ENIT
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Wagen Sie bereits einen Ausblick ins nächste Jahr: Worauf liegen Ihre Hoffnungen?
manchen Sehenswürdigkeiten notwendig, vor allem bei „Blockbustern“ wie erwähntem Kolos- seum, dem Forum Romanum, den Musei Vatica- ni usw. Grundsätzlich ist stets empfohlen, nach Möglichkeit den Eintritt vorab online zu reservie- ren, da dies nicht zuletzt dazu dient, Warteschlan- gen oder Ansammlungen von Personen zu ver- meiden. In geschlossenen öffentlichen Räumen gilt Maskenpflicht. Auch für die Vatikanischen Museen mit der Sixtinischen Kapelle ist eine Online-Reservierung notwendig, der Zugang zum Petersdom ist (nach Sicherheitscheck) problemlos möglich.
durch Papst Franziskus sind an den Weihnachts- feiertagen vorgesehen.
Wie groß ist der Schaden für die Gastronomie, für die vielen kleinen Cafés? Gilt hier Beson- deres zu beachten? Die Monate des Lockdowns waren auch für Itali- ens Gastronomie ein schwerer Schlag. Seit der Wiedereröffnung hat sich die Situation in den touristischen Destinationen erholt, anders sieht die Situation in denKunststädten aus, diewie oben erwähnt, am meisten vom Ausbleiben der inter- nationalen Touristen betroffen sind. In Restau- rants, Bars oder Cafés sind die seit Sommeranfang geltenden Regeln zu beachten: Maskenpflicht in Innenräumen, wo der Mindestabstand nicht ein- gehaltenwird, Handdesinfektion vor Betreten der Lokale und die grundsätzliche Empfehlung zur Reservierung.
Unsere Hoffnung für 2021 ist – und da spreche ich wohlfüralleLänder–eineRückkehrzurNormalität. TourismusisteinbedeutenderWirtschaftsfaktor,von demMillionenvonArbeitsplätzenabhängen.Unse- re Strategie ist die bereits erwähnte Förderung des „unbekannten“ItaliensabseitsderklassischenRou- tensowieeinverstärkternachhaltigerTourismus–ein Ansatz, der bei allemÜbel, das Corona mit sich ge- brachthat,nochweiterbestätigtundverstärktwurde.
Ihre Botschaft zum Abschluss lautet:
Wirdman zuWeihnachtendenPetersdomund -platz besuchen können?
Italien ist ein sicheres Land, auch in dieser beson- deren Situation. Die italienischen Gesundheits- einrichtungen sind für jede Entwicklung vorbe- reitet, Kundenmüssen keinerlei Bedenken haben. Italien freut sich auf seine Gäste. bc
Nach derzeitigem Stand kann der Petersdom zu Weihnachten besichtigt werden, auch die Segens- spendung „Urbi et Orbi“ und das Angelus-Gebet
Kathedrale Santa Maria del Fiore in Florenz
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