Horizont 36-37/2023
Dossier Medien & planung
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15. September 2023
Susanne Koll, Präsidentin der Interessensgemeinschaft der Media Agenturen (IGMA), im Interview über Österreich als Treiber von Innovationen sowie die Faktoren Flexibilität und Entfaltungsmöglichkeiten bei der Mitarbeitersuche. ,Es ist von größter Bedeutung, dass wir Innovationen unterstützen‘
Heutzutage kommen beinahe wö chentlich neue KI basierte Techno logien/Anbieter mit verschiedenen Einsatzmöglichkeiten auf den Markt. Schon jetzt können wir in unseren ei genen vier Wänden Videos und Bilder und vieles mehr in wenigen Minuten erstellen, KI individuell trainieren und an unsere speziellen Bedürfnisse anpassen. In unseren globalen Pla nungstools hat KI bereits einen festen Platz eingenommen. Es ist daher von größter Bedeutung, dass wir diese Chancen nutzen, In novationen unterstützen und fördern, um als Markt relevant zu bleiben und die österreichische Medienlandschaft schützen. Die fortschreitende Digita lisierung führt bereits dazu, dass im mer mehr Kunden ihre Marketing-, Kreativ- und Medienaktivitäten zen tralisieren, leider nicht in Österreich. Wie muss die Branche auf diese Entwicklungen reagieren? Wie ist es um den Mediaplanungs nachwuchs bestellt? Was bedeutet das alles für unsere nachkommende Generation, unsere Zukunft? Es ist eine gegebene Tatsa
und programmatisch buchen wer den. Außerdem erhoffe ich mir, dass wir zunehmend die Möglichkeit ha ben werden, sowohl Offline- als auch Online-Kanäle integrativ zu messen, sodass wir nicht mehr zwischen digi tal und analog unterscheiden müssen und unsere Entscheidungen verstärkt auf Echtzeitdaten basieren werden. Manche könnten argumentieren, dass dies nur Zukunftsmusik ist, et was, das seit Jahren diskutiert wird. Aber bedenken Sie, wie schnell KI Technologien wie ChatGPT einen festen Platz in unserer Gesellschaft gefunden haben. Es ist bemerkens wert, wie rasant ähnliche Tools auf den Markt kommen. Während einige dies vielleicht nur als vorübergehen den Trend sehen, müssen wir uns fragen, ob wir wirklich glauben, dass wir in der Lage sind, die Zeit zurück zudrehen und diese Entwicklung auf zuhalten. Und das geschieht mit enormer Geschwindigkeit …
Interview von Sandra Wobrazek
HORIZONT : Wie groß ist aktuell die Fragmentierung der Branche? susanne koll: In einer Ära des ste ten Wandels befinden wir uns inmit ten einer zutiefst fragmentierten Me dienlandschaft, konfrontiert mit einem sich wandelnden Mediennut zungsverhalten und einer beispiello sen Dynamik. Manchmal hat man den Eindruck, dass jeder in einem andauernden Wettkampf steckt und ständig an der Grenze der Überarbei tung ist. Dennoch bietet uns diese Welt unermessliche Möglichkeiten. Es liegt nun an uns, unsere Strukturen und unser Denken den neuen Gege benheiten anzupassen. Mit welchen Innovationen begegnet die heimische Medien- und Agenturlandschaft diesen Herausforderungen? Österreich ist oft Vorreiter und Treiber für Innovationen, ein Paradebeispiel ist die Arbeit der AGTT mit Projekten wie TV Insight/TV Load. Die ersten Tests sind bereits im Gange, und ich bin überzeugt, dass wir in der Zukunft Fernsehwerbung vollautomatisch
Susanne Koll sieht Österreich als Vorreiter und Treiber für Erneuerung. © Hearts & Science Austria
Es geht hierbei nicht nur um finan zielle Entlohnung, sondern auch um Entwicklungsmöglichkeiten, Flexi bilität, und grundsätzlicher gesagt, wie wir ein Arbeitsumfeld schaffen können, das Freude bereitet. Ich mei ne hierbei nicht die Sommer- oder Weihnachtspartys, sondern ein ech tes Zugehörigkeitsgefühl, Verantwor tung und einen deutlichen „Purpose“. Die Welt, wie wir sie kennen, ist nicht mehr in Schwarz oder Weiß zu teilen. In der heutigen Zeit ist sie vielmehr ein Kaleidoskop an Farben, das un zählige Möglichkeiten bietet – vor ausgesetzt, wir haben den Mut, diese Chancen auch zu ergreifen. •
che, dass wir alle nach qualifizierten Mitarbeitern suchen, aber wo befin den sich diese? Weshalb locken die traditionellen Branchen nicht mehr wie einst? Selbstverständlich ist es notwendig, Ausbildungsprogramme zu diskutieren und umzusetzen und das ist bereits Thema in der IGMA. Jedoch sollten wir kritisch hinter fragen, ob unser Ausgangspunkt der richtige ist. Müssten wir nicht alle als Unternehmen reflektieren, was wir potenziellen Mitarbeitern offerieren können?
Ist KI nur eine Vision – oder bereits in der täglichen Arbeit angekommen?
Was müssen die Agenturen den Mitarbeitenden bieten?
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Samstag, 30. September |
9.30–20.00 Uhr
SO/VIENNA |
Praterstraße 1 |
1020 Wien
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